Die Ergeb­nisse sind ein­deutig. Der Multi-Layer Furnace von AP&T eignet sich sehr gut für das Press­härten von Blechen mit einer Festig­keit im Bereich von 1800 bis 2000 MPa, wie Tests zeigen, die AP&T kürz­lich mit ArcelorMittal durch­geführt hat, um die Risiken der Wasser­stoff­versprödung zu unter­suchen.

Durch die Ver­wendung ultra­hoch­fester Stähle mit geringerer Dicke für press­gehärtete Bau­teile können die Fahrzeug­hersteller das Gewicht der Fahr­zeuge – und damit den Energie­verbrauch – weiter senken und gleich­zeitig die Sicher­heit bei­behalten oder sogar erhöhen.

Stahl mit einer Zug­festig­keit bis 2000 MPa stellt aber auch höhere Anforderungen an die Prozess­steuerung und -überwachung, um das Risiko der so genannten Wasser­stoff­ver­sprödung zu ver­ringern. Dieses Phänomen tritt auf, wenn beim Erhitzen Wasser­stoff aus der Umgebungs­luft in das Blech eindringt, wodurch es spröder und rissanfälliger wird. Wasser­stoff­versprödung ist besonders in der Automobil­industrie ein Problem, vor allem in heißen und feuchten Ländern, in denen press­gehärtete Stahl­bauteile her­gestellt werden. Um dieses Risiko zu minimieren, ist es wichtig, den Taupunkt der Ofenluft zu regeln, d. h. die Temperatur, bei der die Luft mit Feuchtig­keit gesättigt ist und Wasser­dampf zu flüssigem Wasser zu kondensieren beginnt.

Wie sensibel ist der Prozess? Gemein­sam mit dem Stahl­hersteller ArcelorMittal testete AP&T kürz­lich press­gehärtete Bau­teile, die mit dem ultra­hoch­festen Al-Si-beschichteten Werk­stoff Usibor® 2000 AS her­gestellt wurden, in einem Multi-Layer Furnace in feuchter Umgebung. Ziel war es heraus­zufinden, ob die Taupunkt­regelung des Ofens durch Ein­blasen trockener Luft effizient genug ist, um Wasser­stoff­ver­sprödung selbst unter ungünstigsten Bedingungen zu vermeiden.

In der Entwicklungs­abteilung von AP&T im schwedischen Ulricehamn wurde eine Klima­kammer um den für die Tests ver­wendeten Ofen herum gebaut. Es herrschte eine relative Luft­feuchtig­keit von 70 Prozent und eine Temperatur von 30 °C.

Wenn die Ofentür geöffnet und das Material ein­gelegt wird, tritt Luft aus der Umgebung ein. Um die Luft­feuchtigkeit zu senken und damit den Taupunkt zu regulieren, wird trockene Luft in die Kammer ein­geblasen. Es wurde eine Reihe von Tests durch­geführt, bei denen sowohl große als auch kleine Mengen trockener Luft bei steigenden Ofen­temperaturen zugeführt wurden. Wenn die Blech­platinen aus dem Ofen genommen werden, haben sie eine Temperatur von etwa 900 Grad. Im nächsten Schritt werden sie gepresst und in einem Werkzeug auf etwa 80 Grad abgeschreckt.

Inner­halb von zwei Tagen nach Abschluss der Tests wurden die Proben in Trockeneis gelagert und zur Analyse bei ArcelorMittal nach Frankreich transportiert. Und das Ergebnis?

Die Ergeb­nisse zeigten, dass der Wasser­stoff­gehalt in Usibor® 2000 AS mit etwa 0,1 ppm niedrig blieb, un­abhängig davon, ob große oder kleine Mengen trockener Luft in den Prozess ein­geblasen wurden. Schluss­folgerung: Das Taupunkt­regelungs­system der Multi-Layer Furnaces von AP&T mit Trocken­luft­einblasung ist effizient, um die Wasser­stoff­aufnahme bei aluminierten Press­härte­stählen zu minimieren und eignet sich daher sehr gut für die sichere Produktion von Teilen aus aluminierten Press­härte­stählen mit Festig­keiten von bis zu 2000 MPa.
 

Newsletter
Abonnieren Sie unseren AP&T-Newsletter zum Thema Metallumformung, damit Sie immer über die neuesten Entwicklungen bei der Blechumformung, Automation und in vielen anderen Bereichen informiert sind.
Um zu erfahren, wie wir diese Informationen speichern, lesen Sie bitte unsere Datenschutzerklärung.
Kontakt­­aufnahme zu AP&T
Um zu erfahren, wie wir diese Informationen speichern, lesen Sie bitte unsere Datenschutzerklärung.